Materialprozesstechnik mit Mikrowellen

Die Anwendung von Mikrowellen zur Erwärmung ist heute jedermann durch die Haushaltsmikrowelle bei 2.45 GHz vertraut. Vorteilhaft ist, dass hierbei die Wärme im Materialvolumen entsteht, so dass der Heizvorgang schnell, gezielt und energiesparend abläuft. Insbesondere Materialien mit geringer Wärmeleitfähigkeit wie Kunststoffe, Gläser, Pulver und Keramik lassen sich hiermit wesentlich schneller erwärmen. In der technischen Materialprozesstechnik stehen diesen Vorteilen Probleme gegenüber, die man teilweise ebenfalls von der Haushaltsmikrowelle kennt: Die Wärmeverteilung ist möglicherweise inhomogen, und die Mikrowellen dringen in manche Materialen nur ungenügend ein, während andere für Mikrowellen eher durchlässig sind und daher wenig erwärmt werden.

   

Am IHM wird die Lösung solcher Probleme sowohl bei der industriellen Mikrowellen-Frequenz 2.45 GHz als auch im Millimeterwellenbereich untersucht. Dies schließt die Bestimmung von Prozessparametern und Produktqualität im Vergleich zu konventioneller Heiztechnik ein. So erweist sich eine Mikrowellenheizung nicht nur als schneller und energiesparender, sie erlaubt teilweise auch eine Reduktion der Prozesstemperaturen. Vielfach können auch die Eigenschaften der so hergestellten Materialien verbessert werden, wie es z. B. für Kohlefaser verstärkte Kunststoffe (CFK) und verschiedene Keramiken gezeigt werden konnte.